Apple WWDC 2024: “Apple Intelligence” im Fokus | Highlights & Einordnung

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Am 10. Juni 2024 präsentierte Apple auf der WWDC 2024 eine Reihe spannender Neuerungen, die das Nutzererlebnis auf ein neues Niveau heben sollen. Im Mittelpunkt der Keynote standen interessante Fortschritte im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) sowie neue Funktionen für die Apple-Geräte. Hier sind die wichtigsten Highlights und eine Einordnung der Ankündigungen.


KI-Integration: Apple setzt auf „Apple Intelligence“

Apple hat sich mit dem Einsatz fortgeschrittener KI-Funktionen lange Zeit gelassen, doch nun geht der Technologiekonzern in die Offensive. Ab Herbst 2024 sollen iPhones und andere Geräte das Leben der Nutzer durch eine Vielzahl neuer KI-gestützter Funktionen erleichtern. Diese umfassen unter anderem das Zusammenfassen verpasster E-Mails und Nachrichten, das Erstellen individueller Emojis und das Abrufen von Informationen auf Zuruf.

Ein Beispiel, das Apples Software-Chef Craig Federighi präsentierte, zeigt die Potenz von „Apple Intelligence“: Wenn ein Arbeitstermin verschoben wird, kann die Software prüfen, ob man es trotzdem noch zur Theateraufführung der eigenen Tochter schafft. Dazu greift sie auf Informationen aus verschiedenen Apps wie Kalender, Nachrichten und Karten zu und berücksichtigt die aktuelle Verkehrslage. Diese Art von systemübergreifendem Zugriff auf Nutzerdaten hebt „Apple Intelligence“ von anderen KI-Lösungen ab.

Ein entscheidender Vorteil für Apple ist die tiefe Integration der Geräte in den Alltag der Nutzer. Mit iPhone, Apple Watch und Mac hat das Unternehmen Zugriff auf diverse Nutzerdaten, die es ihm ermöglichen, personalisierte und nützliche Antworten zu geben. Apple nennt diese KI „Apple Intelligence“, um ihre besondere Rolle im Apple-Ökosystem zu unterstreichen.

Siri wird schlauer

Auch Siri, Apples Sprachassistentin, erhält ein dringend benötigtes Upgrade. Neue Funktionen wie das Bearbeiten von Fotos per Sprachbefehl oder das Hinzufügen von Adressen direkt aus Chat-Apps sollen Siri moderner und nützlicher machen. Diese Updates könnten Siri endlich konkurrenzfähiger gegenüber fortgeschrittenen Chatbots wie ChatGPT machen.

Besonders interessant ist die Funktion „Genmoji“, die es Nutzern ermöglicht, individuelle Emojis zu erstellen, während sie einen Text tippen. Auch die Mail-App wird durch KI verbessert: Statt der ersten Zeilen zeigt sie künftig eine Kurz-Zusammenfassung an, und kann Nachrichten priorisieren, je nach deren Wichtigkeit.


Integration von OpenAI ChatGPT

Ein bedeutender Schritt in Apples KI-Strategie ist die Integration von ChatGPT, dem beliebten Chatbot des KI-Unternehmens OpenAI. Im Mai unterzeichnete Apple einen Deal mit OpenAI, um grundlegende Funktionen von ChatGPT in seine Betriebssysteme zu integrieren. Obwohl keine eigenständige App für ChatGPT existiert, sind die Funktionen des Chatbots überall dort verfügbar, wo es sinnvoll ist.

Siri kann beispielsweise bei komplexeren Anfragen direkt an ChatGPT verweisen. Wenn es darum geht, welche Pflanzen gut zu einer bestimmten Szene in einem Bild passen würden, oder beim Verfassen eines Textes, können Nutzer auf die Unterstützung von ChatGPT zurückgreifen, um basierend auf einer Idee einen komplett neuen Text zu erstellen.

Ein wichtiger Aspekt dieser Integration ist, dass „Apple Intelligence“ jedes Mal explizit nachfragt, ob die relevanten Informationen an ChatGPT weitergegeben werden dürfen. Diese Funktion ist kostenlos für Besitzer kompatibler Geräte, einschließlich iPhone 15 Pro/Pro Max, sowie Macs und iPads mit M1 oder neuer. Der Service startet im Laufe des Jahres 2024 und nutzt GPT-4o.
Eine Anmeldung bei OpenAI ist nicht erforderlich, allerdings können Nutzer ihren OpenAI-Account verwenden, um auf kostenpflichtige Funktionen von ChatGPT auch auf Apple-Geräten zuzugreifen.

Kritische Einordnung

Apple hat auf der WWDC 2024 eine klare Richtung eingeschlagen, die stark auf KI und verbesserte Nutzererlebnisse setzt. Diese Entwicklungen könnten den Alltag vieler Menschen erleichtern und die Nutzung von Apple-Geräten noch intuitiver gestalten. Doch während Unternehmen wie OpenAI, Microsoft, Google und Meta bereits intensiv in den KI-Wettlauf eingestiegen sind, hat sich Apple bisher zurückgehalten.

Obwohl CEO Tim Cook bereits im September 2023 betonte, dass Apple seit Jahren an generativer KI forsche, war davon bislang wenig sichtbar. Apples Ansatz, einen Großteil der KI-Verarbeitung auf dem Gerät selbst durchzuführen, um die Sicherheit zu erhöhen, hebt sich von den Mitbewerbern ab, die ihre Lösungen hauptsächlich in der Cloud betreiben. Nur besonders anspruchsvolle Aufgaben werden bei Apple in die Cloud ausgelagert.

Es bleibt bleibt abzuwarten, wie effektiv Apples KI-Integration in der Praxis sein wird. Die neuen Funktionen sind vielversprechend, doch der Erfolg wird stark davon abhängen, wie gut die „Apple Intelligence“ und die Zusammenarbeit mit ChatGPT tatsächlich funktionieren und ob die Nutzer Apple weiterhin ihr Vertrauen schenken. Besonders die Notwendigkeit neuer Hardware für viele der KI-Funktionen könnte einige Nutzer enttäuschen. Es bleibt spannend zu sehen, ob Apple mit diesen Neuerungen seine Position im KI-Markt stärken kann oder ob die Konkurrenz weiterhin die Nase vorn behält.


Ein weiterer kritischer Punkt ist, dass viele der aktuellen iPhones nicht über die notwendige Rechenleistung für die neuen KI-Funktionen verfügen. Nur die neuesten Modelle, wie das kommende iPhone 16 oder mindestens das iPhone 15 Pro, sind in der Lage, diese Funktionen zu unterstützen. Dies könnte einige Nutzer verärgern, die nicht bereit sind, sofort auf ein neues Gerät umzusteigen. Bei den Macs ist die Situation etwas besser, da alle Geräte mit einem Apple M-Chip diese Funktionen unterstützen können.

Weitere Ankündigungen: Satelliten-SMS, RCS für Messages und eigenen Passwort App

Neben den KI-Neuerungen gab es auch andere interessante Ankündigungen. So können Nutzer in Zukunft SMS und iMessages über Satellitenverbindungen senden, wenn kein Mobilfunkempfang verfügbar ist. Diese Funktion ermöglicht sowohl das Versenden von Textnachrichten als auch von Emojis und erweitert die bisherige Notruf-Funktion erheblich.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Einführung von RCS (Rich Communication Services) in der Nachrichten-App, die verschlüsselte Kommunikation zwischen iOS- und Android-Geräten ermöglicht. Dies ist besonders relevant für Länder wie Deutschland, in denen WhatsApp bisher der dominierende Kommunikationsdienst zwischen den beiden Plattformen war.

Mit dem kommenden iOS 18 wird auch der Passwort-Tresor von Apple, bisher in den Einstellungen versteckt, als eigenständige App verfügbar sein. Dies bietet den Nutzern eine bequemere und zentralisierte Möglichkeit, ihre Login-Daten zu verwalten und macht Apple zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten für spezialisierte Anbieter von Passwort-Management-Lösungen.

Apples Vision Pro: Bald auch in Deutschland verfügbar

Eine spannende Ankündigungen für Europa war die bevorstehende Markteinführung der Vision Pro, Apples Computer-Brille. Ab dem 12. Juli wird sie in Deutschland für 3999 Euro erhältlich sein. Die Vision Pro ermöglicht es Nutzern, in digitale Welten einzutauchen und digitale Inhalte mit der realen Umgebung zu vermischen, was sie sowohl für virtuelle Realität (VR) als auch für Augmented Reality (AR) geeignet macht. Sie wird als direkter Konkurrent zur Meta Quest 3 positioniert, die jedoch deutlich günstiger ist (Vergleich Apple Vision Pro vs. Meta Quest 3).
Wir bieten für Unternehmen einen Workshop zur Weiterbildung und Integration der Apple Vision Pro und andere XR-Technologien an. Hier findest du ein paar Einblicke in unseren Workshop: Referenz Apple Vision Pro Stadtsparkasse Düsseldorf

Fazit

Apple hat auf der WWDC 2024 eine klare Richtung eingeschlagen, die stark auf KI und verbesserte Nutzererlebnisse setzt. Diese Entwicklungen könnten den Alltag vieler Menschen erleichtern und die Nutzung von Apple-Geräten noch intuitiver gestalten. Als Experten sehen wir jedoch auch die Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf Datenschutz und Hardwareanforderungen. Es bleibt spannend, wie sich diese Neuerungen in der Praxis bewähren werden.


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